Trends in der Automobilbranche 2022

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Die Automobilbranche muss aktuell den Spagat der Zweifachbelastung aus Pandemie-Folgen und einem starken Technologie-Umbruch meistern. Lesen Sie mehr dazu im Artikel! 

Frau misst am Prüfstand die Akustik eines Fahrzeugs mittels digitaler Messgeräte
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Kurz und knapp

Unterwegs in Richtung Zukunft: So meistern Sie den Spagat der Zweifachbelastung aus Pandemie-Folgen und einem starken Technologie-Umbruch. Denn für Sie gibt es keine Probleme – nur Herausforderungen. Und diese gilt es jetzt zu meistern. 

Die Corona-Krise ist auch an der Automobilbranche nicht spurlos vorbeigegangen. Hinzukommt, dass der Pkw-Absatz in Europa im Jahr 2020 um ganze 24 Prozent einbrach. Wurden 2020 rund 3,5 Millionen Pkw hergestellt, sind dies rückwirkend betrachtet dennoch 24,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Eine große Überraschung ist dies nicht. Der allseits beliebte Sündenbock Corona zeigt sich auch hier wieder. Dem Automobilgeschäft fehlt der Schwung – die Unsicherheit der Verbraucher:innen hält den Absatz weiter zurück, und zwar weit unter Vorkrisenniveau. Höchste Zeit, neue Motivation zu schöpfen und den Mut trotz Krise nicht zu verlieren! 

#1 Nutzung intelligenter Technologie

Stärker als manch andere Industrie setzt die Automobilbranche auf die Nutzung intelligenter Technologien wie Machine Learning, Predictive Analytics und Bilderkennung. Besonders in den Bereichen Automatisierung manueller Arbeiten, Datenanalyse und Erkennung von Anomalien im Tagesgeschäft können und sollten Sie auf Technologien wie KI umsteigen. Auch eine grundsätzliche Erhöhung Ihrer Qualitätsstandards wird die Folge sein. Denn die Personalisierung von etwa Services oder Empfehlungssystemen macht langfristig nicht nur Ihre Kund:innen glücklich. 

Woran es an dieser Stelle oft fehlt, ist eine entsprechende Change Management-Strategie. Ein derartiger Umstieg funktioniert nicht von heute auf morgen. Sollten Sie sich also aktuell noch nicht mit der Nutzung solcher Technologien beschäftigen, müssen Sie dies so schnell wie möglich angehen. Das Management muss Mitarbeiter:innen in sämtlichen Bereichen gleichzeitig mit entsprechenden Maßnahmen unterstützen. Nur so gelingt eine erfolgreiche Transformation mit KI & Co. 

#2 Connected Services

Vernetzung überall: Viele Autofahrer:innen nutzen vernetzte Dienste im Auto eher selten, so eine Studie von NTT DATA und teknowlogy I PAC mit mehr als 3.000 befragten Fahrer:innen in Europa. Dennoch ist das Image vernetzter Fahrzeuge und derer Connected Services gut. Nahezu jede/r zweite Autofahrer:in (47 %) wäre bereit, die Marke zu wechseln, um neue Dienstleistungen rund ums Auto in Anspruch zu nehmen. Vor allem bei jüngeren Fahrer:innen stehen Connected-Car-Features hoch im Kurs. 

Der Kostenfaktor spielt jedoch eine große Rolle. 39 % der Befragten sind nicht bereit, eine zusätzliche Gebühr zu bezahlen. Vor allem für Hersteller:innen gilt es also, neue Konzepte für die Monetarisierung dieser Services zu entwickeln. Und zusätzlich gewonnene Daten voll auszunutzen. Aber Achtung! Ein hohes Maß an Transparenz sind das A&O. Verbraucher:innen sind oft besorgt, dass ihre Daten an Dritte weitergegeben werden oder sogar das einzige Fahrzeug gehackt wird. Klären Sie auf, informieren Sie, führen Sie regelmäßig Sicherheitstests für eine Früherkennung von Angriffen durch. 

#3 Direktvertrieb gewinnt an Bedeutung

Führungskräfte müssen 2022 die Informationsauswertung und -nutzung verbessern. Die Orientierung an Endkund:innen soll und muss in diesem Zuge optimiert werden. Beides wichtige Punkte für den Direktvertrieb: Dieser erlaubt es Hersteller:innen, alle Prozesse selbst zu steuern. Der Zugang zu Kundendaten spielt hier die entscheidende Rolle. Digitale Services können dementsprechend auf Kundenwünsche angepasst werden: Mit einem Kundenservice par excellance und hoher Kundenzufriedenheit und -loyalität als Output. 

Digitale Showrooms und Leasing- und Finanzierungsangebote würden im Zuge eines Direktvertriebs den Bestellprozess deutlich verschlanken. Hinzubuchbare Produkte und Services, wie eine erweiterte Motorleistung, ließen sich ebenfalls leichter umsetzen. Das Thema Direktvertrieb kam zudem nicht erst mit der Pandemie auf. In Zeiten von Kontaktbeschränkungen gewann es jedoch erneut an Bedeutung. Kund:innen umgingen teils Händler:innen und nutzten verstärkt digitale Angebote zum Kauf eines Pkw. Sie sorgten dafür, dass das Geschäft weiterlief. In Deutschland steht der Direktvertrieb vieler Hersteller:innen noch am Anfang. Nutzen Sie dies und seien Sie Vorreiter:in! Den Grundstein legen Sie mit einer digitalen Kundenplattform, einem CRM-System. 

#4 Nachhaltiges Fahren: Elektromobilität

Während eine Erholung des deutschen Pkw-Markts 2022 eher in geringem Maße erwartet wird, ist das Wachstum bei E-Fahrzeugen trotz Krise ungebrochen – auch vor dem Hintergrund aktueller Nachhaltigkeitsdebatten. Sowohl Hybrid-Pkw als auch Elektroautos wurden in den zurückliegenden Jahren stärker nachgefragt. Entsprechend sinkt der Anteil der Pkw mit Diesel- und Benzinmotoren, so eine Statista-Erhebung. Denn regulatorische Vorgaben aus der Politik und ökologische Gründe haben den Verbrenner in die Kritik gebracht. 

Klare Marketingstrategien und Transparenz sind in diesem Zuge essenziell. Elektromobilität ist nicht nur unter Expert:innen, sondern oftmals auch bei Kund:innen ein umstrittenes Thema. Kommunizieren Sie klar und deutlich. So können mögliche Frustrationen nach dem Kauf vermieden werden. 

Elektronik ist der Innovationsmotor schlechthin für die Automobilbranche. In diesem Zuge scheint es, als hätte sich der Kreis zur Elektromobilität vergangenes Jahr geschlossen. Es haben sich weitreichende Synergien aus Batterie, Ladetechnik, stationären Speichern und Smart Grid abgezeichnet. Die Batterietechnologie wird immer besser und billiger – und der Marktanteil größer. Besonders für OEMs sind Investitionen im Bereich Elektroantrieb unumgänglich. Die Aufgabe für Hersteller:innen und Zuliefer:innen besteht hingegen darin, eine Transformation hin zu neuen Produkten und Geschäftsfeldern so clever wie möglich zu gestalten. 

#5 Digitalisierung & autonomes Fahren

Zu erwähnen, wie wichtig es ist, neue Business-Modelle durch Digitalisierung, Assistenzsysteme und ein datenbasiertes Ökosystem für Dienstleistungen zu etablieren, scheint zunächst überflüssig. Ist es aber nicht! Wenn auch noch nicht 100 % spruchreif, steht das autonome Fahren hier an erster Stelle. Und es kann die Rede von einer Mobilitätsrevolution sein. Diese Zukunftstechnologie wir aber auch das Verhältnis der Verbraucher:innen zum Autobesitz ändern. Denn dieses wird tendenziell immer weniger wichtig. In der Elektromobilität gleichen sich zudem Leistungsdaten, Fahrdynamik und -komfort der Automobile zunehmend an. Die Differenzierung des eigenen Fahrzeugs auf dem Markt wird schwieriger. 

Kund:innen von morgen orientieren sich stärker an der Attraktivität der Mobilitätsplattform einer Marke. Car-Sharing & Co werden immer wichtiger. Die weltweite Verbreitung von Diensten wie DriveNow (BMW) – oder auch Uber – ist nicht mehr zu übersehen. Verbindet man dies mit autonomem Fahren wird sich ein neues, monetär enorm interessantes Feld auftun. Das Auto als Computer auf vier Rädern zu bezeichnen ist also absolut richtig, und in sehr naher Zukunft schließt die im Auto eingesetzte Halbleiter-Technologie schon beinahe zum Smartphone auf. Die Computerisierung des Automobils wird kommen.

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